Tarotkarte XI: Gerechtigkeit

Hier geht es um eine Grenzerfahrung, die uns deutlich macht, dass etwas größer ist als wir. Gerechtigkeit ist kein abstraktes Prinzip, sondern die praktische Frage danach, wie wir eigenen, anderen und fremden Bedürfnissen Genugtuung und Befriedigung widerfahren lassen.

Die Grundbedeutung der Tarotkarte: Gerechtigkeit

Das vorherrschende Rot ist die Farbe des Herzbluts. Der gerechte, richtige Umgang mit der Libido aber ist mit einem anderen Wort – Liebe! Denn Liebe ist nicht nur ein Gefühl; Liebe ist die Entscheidung, eine Situation anzunehmen, sich zu kümmern und sich auf sich selbst, auf andere, auf ein Erbe oder eine Aufgabe wirklich einzulassen. Liebe ist ein Bewusstseinszustand. Lieben heißt einfach wacher sein, mehr erfahren und besser wahrnehmen.

  • Spirituelle Erfahrung

„Je mehr Erkenntnis einem ding innewohnt, desto größer ist die Liebe…“(Paracelsus).

  • Als Tageskarte

Aus spiritueller Sicht lebt, wer liebt.

  • Als Prognose/Tendenz

„Unsere Erfahrungen verwandeln sich meist rasch in Urteile. Diese Urteile merken wir uns, aber wir meinen, es seien die Erfahrungen. Natürlich sind Urteile nicht so zuverlässig wie Erfahrungen. Es ist eine bestimmte Technik nötig, die Erfahrungen frisch zu erhalten, so dass man immerzu aus ihnen neue Urteile schöpfen kann.“ (B. Brecht).

  • Für Liebe und Beziehung

Diese Technik heißt Gerechtigkeit in jeder Beziehung.

  • Für Erfolg und Glück im Leben

Mut zur Kritik, Mut zum Lob sind in Ihren aktuellen fragen gefordert.

Die Tarotkarte Gerechtigkeit im Überblick

Die zehn wichtigsten Symbole der Tarotkarte: „Gerechtigkeit“

(1) Die Haltung der Bildfigur

Wie beim Magier drückt die Haltung der arme den Grundsatz „wie oben, so unten“ aus (besonders, wenn man die arme um Waage und Schwert verlängert). Ein Kanal, der Himmel und Erde miteinander verbindet.

(2) Waage und Schwert

Die klassischen Waffen des Geistes. Waage = abwägen und ermitteln. Das Schwert dient der Vollstreckung, aber auch der Bildung des Urteils, indem man Schnitte macht, etwas untersucht und einteilt.

(3) Libra und lust

Nur wer die Wahl hat und alternativen kennt, kann Lust entwickeln. Vielleicht hängen deshalb in vielen Sprachen die Waage und das Gewogene (Libra) mit Freiheit (Liber, liberty) und Lust (Liebe, Libido) zusammen!

(4) Das rote Gewand

Der bewusste Umgang(mit den Waffen des Geistes) mit den Trieben und Emotionen (dargestellt durch das dominierende Rot des Gewandes): Entweder geistige Kontrolle und Zensur oder bewusste Umsetzung der Lust“!

(5) Rot – weiß – grün

Rot und grau dominieren: Herz und Verstand. Der (gelb-)grüne Umhang steht für Natürlichkeit und Wachstum, warnt vor Unreife. Ein bisschen Weiß (Brosche): ein Stück Offenheit.

(6) Die Drei und vier der Krone

Mehr als nur Jura: Die drei Zinnen der Krone und das viereckige Juwel darunter spielen mit Dreiheit und Vierheit als Inbegriff von weiblicher und männlicher, von spiritueller und materieller Welt.

(7) Das dritte Auge

Das dritte Auge wird angedeutet (wie auch bei der Karte Zwei Schwerter). Es steht für die höhere Einsicht und für die Aufhebung von Widersprüchen.

(8) Graue Säulen/ Grauer Boden

Grau ist die Farbe der Neutralität, des Gleichmuts und der anderen Seite Symbol der Gleichgültigkeit und Unbewusstheit. Die Gefahr der Versteinerung und die Chance der Nachhaltigkeit!

(9) Der violette Vorhang

Im Farbspektrum liegt das Violett an der Grenze zum Unsichtbaren. Das Schwert ragt über den Vorhang hinaus, Zeichen der Sensibilität und Feinfühligkeit, die hier gefordert ist: Die Waage misst das Vage.

(10) Der gelbe Hintergrund

Der violette Vorhang grenzt das strahlende Gelb ab: Negativ: Sonne, klares Bewusstsein versteckt hinter Regeln und Gesetzen. Positiv: Eifer, Neid, Wahn oder Gier (= gelb) begrenzt durch Regeln und Gesetze.

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