Tarotkarte XII: Der Gehängte

Der Gehängte besitzt einen durchaus üblichen, einen klaren und eindeutigen Standpunkt; nur dass sein Bezugspunkt eben nicht auf der Erde, nicht irdisch definiert ist. Sein Standpunkt ist die himmlische, transzendente Perspektive.

Die Grundbedeutung der Tarotkarte: „Der Gehängte“

Der Gehängte glaubt an das, woran er hängt. Und er hängt an dem, woran er glaubt. Tragisch, wenn sich der Glaube als Aberglaube herausstellt. Es kommt daher darauf an, den eigenen Glauben zu prüfen. Dafür ist es manchmal notwendig, alles auf den Kopf zu stellen. Andererseits gibt das Bild natürlich auch einen Hinweis auf eine unangemessene Passivität, auf einen Menschen, der sich hängen lässt.

  • Spirituelle Erfahrung

Metanoeite – griechisch: Kehret um und wandelt Euch! (Wahlspruch des heiligen Franz von Assisi, dessen Wahrzeichen ein T-Kreuz ist).

  • Als Tageskarte

Untersuchen Sie die Anhaltspunkte, die Sie für Ihre Vermutungen besitzen.

  • Als Prognose/Tendenz

Auf die eine oder andere Weise ist hier das Ende der Fahnenstange erreicht: eine Passion, die entweder eine große Leidensgeschichte oder eine erhebende Leidenschaft anzeigt.

  • Für Liebe und Beziehung

Der Kopf befindet sich hier an unterster Stelle, der Bauch darüber. Das kann der Hinweis auf eine andere Art von Weisheit sein, die Sie nur erlangen, wenn Sie sich ausliefern.

  • Für Erfolg und Glück im Leben

Bewusstseinswandel, und Sie sehen die Welt mit neuen Augen.

Die Bedeutung der Tarotkarte „Der Gehängte“ beim Kartenlegen:

Die zehn Symbole der Tarotkarte: Der Gehängte:

(1) Die Haltung der Bildfigur I

Das Bild geht auf germanisch-keltische Vorlagen zurück. Der Gott Odin und der große Zauberer Merlin verbringen jeweils Tage und Nächte in dieser Position. Auch schamanische Rituale kennen das Hängen.

(2) Die Haltung der Bildfigur II

Arme und Kopf = Dreieck; die Beine ein Kreuzzeichen und eine umgekehrte Vier. Dreieck und Kreuzzeichen zusammen = alchemistisches Zeichen für Feuer: Sulfur, also auch eine feurige Station.

(3) T-Kreuz/ Tau-Kreuz I

Ein Strich mit einem Querstrich ist der griechische Buchstabe Tau. Das Tau-Kreuz ist gleichzeitig das Symbol des bekannten Heiligen Franz von Assisi, der gesagt hat: „Was du suchst, ist das, was sucht.“

(4) T-Kreuz/ Tau-Kreuz II

Negativ: Der Querbalken begrenzt die Entwicklung des senkrechten Stabes; durch Passivität oder Fatalismus beschränkt man seine höheren Möglichkeiten. Auch: T als Zeichen für Pause sowie für Sackgasse!

(5) T-Kreuz/ Tau-Kreuz III

Positiv: Das Ende der Fahnenstange, die höchsten Entwicklungsmöglichkeiten sind erreicht und finden ihren krönenden Abschluss. Tau-Kreuz = das höchste Glück, das Wunderbare und das Höchste der Gefühle!

(6) Die Höhe

Der Gehängte besitzt einen klaren Standpunkt; nur dass dieser nicht auf der Erde, sondern im Himmel lokalisiert ist. Hier geht es um eine surreale Welt, d.h. wörtlich: Eine Welt über der Wirklichkeit.

(7) Das Hängen

Die Karte warnt vor vielen Arten der Abhängigkeit. Sie ermuntert dazu, mal Pause zu machen. Vor allem aber ermutigt sie dazu, sich an das zu hängen, woran man glaubt.

(8) Der Strahlenkranz

Wer sich mit seiner ganzen Existenz an das hängt, was ihm heilig ist, erlebt die höchsten Stufen seelischer Kraft. Der Heiligenschein ist ein Symbol für Mächtige, Erleuchtete oder Heilige.

(9) Das Band am rechten Fuß

Rechtes Bein = bewusste Seite: Es geht um Leidenschaft, Passion und glauben, denen wir uns bewusst hingeben. Warnung: vor den Fallstricken eines märtyrerhaften Eifers und vor lähmenden Obsessionen.

(10) Die Umkehrung

So oder so: Immer hängen wir davon ab, was wir glauben. Umso wichtiger, dass dies kein Aberglaube oder Unglaube ist. Daher nötig: Phasen der Prüfung, in denen wir uns und unsere Werte auf den Kopf stellen.

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